Als ich sie zum ersten Mal sah, war ich schwer begeistert: Eine so große, so heftig blühende Agave hätte ich allenfalls im Botanischen Garten, nicht aber in einem Berliner Schrebergarten erwartet! Leider war es schon recht spät, so dass das Licht für gute Bilder nicht mehr reichte.
Die alte Dame, die bemerkt hatte, dass ich einem Gewächs ihres Gartens große Aufmerksamkeit schenkte, kam auch gleich an den Zaun und erzählte, die Pflanze sei nun zehn Jahre alt und blühe zum ersten Mal.
Wird es das einzige Mal bleiben? Nein! Viele Agaven sterben, wenn sie ihre Fortpflanzungsaufgabe erfüllt haben, doch nicht die Palmlilie, die durchaus öfter zur Blüte kommt, wie erfahrene Gartenfreunde berichten. In Wikipedia konnte ich lesen, dass die Blütenstände der Yucca Gloriosa auch gegessen und dafür wie Spargel zubereitet werden. Na, aber gewiss nicht bei uns, wo so ein schönes Gewächs doch viel zu schade zum essen ist!
So selten, wie ich zunächst dachte, ist dieses in Nordamerika heimische Agavengewächs in unseren Breiten allerdings nicht. Im Gegenteil, ich gewann während unserer Spaziergänge durch Kleingartenanlagen den Eindruck, sie stünde in jedem dritten Garten – was natürlich auch nicht stimmt. Sie fällt nur gleich so ins Auge mit ihrer Blütenpracht!
Dass sie sich nicht ausbreitet, liegt daran, dass sie für die Bestäubung auf bestimmte Arten von Yuccamotten angewiesen ist. Wer Früchte sehen will, muss zur Handbestäubung greifen. Dass sie im Herbst zur Blüte komme, wie man ebenfalls in Wikipedia lesen kann, stimmt allerdings nicht: es ist grade mal Juni und die Blüten der Kerzen-Palmlilie stehen in voller Pracht!
30. Juni 2008 um 20:26
Eine faszinierende Pflanze.
LG
Anke
2. Juli 2008 um 13:35
Ich finde die Yucca Blütenstände sehr attraktiv. Nun ist die Yucca ja eine absolute Leitpflanze, damit muß sie einen herausragenden Platz im Garten einnehmen und man kann sie nicht einfach irgendwo ins Beet dazwischenmogeln, nur weil sie einem gut gefällt. Sie verbreitet südliches Flair in einem Garten, darum ist sie in jedem Steppenbeet, oder zum Toscana-Stil die Queen, in einem Cottage-Garten, oder Rosenpark bekomme ich dagegen schon leichtes Bauchziehen, wenn sie darin zu finden ist.
Aber GsD auch das ist Geschmackssache, wie alles, und das ist gut so!!!
Schön, daß Ihr dieser Pflanze ein Porträt gewidmet habt. Danke für den Besuch Matthias, natürlich bist Du nicht zu spät, Mauzi zieht die Buchgewinner erst Anfang August, also reiche doch noch das Wunsch-Stichwort nach!
Liebe Grüße vom Wurzerl
2. Juli 2008 um 17:38
ICh wollte nur mal sagen, dass ich den Blog echt klasse finde. Er ist sehr informativ. Bitte weiter so
3. Juli 2008 um 20:14
kann mich dem kommentar von hannes nur anschließen..ich seh sehr oft in den blog, da ich als hobbygärtnerin immer wieder infos suche ;)
30. Dezember 2008 um 16:44
Das wird wohl eine Yucca recurvifolia sein.
14. Juli 2010 um 11:34
Kann diese Yucca gloriosa im Winter draußen stehenbleiben, auch wenn sie im Kübel steht?
Oder kann sie nur im Garten eingepflanzt überwintern?
8. Oktober 2012 um 11:30
Schöner Artikel über die Yucca gloriosa – ist wirklich eine schöne Pflanze, braucht aber eine Zeit lang zum wachsen.
Eine der tollen Eigenschaften die sie hat ist aber – um die Frage von Renate zu beantworten – dass die Pflanze winterhart ist. Gemäß meinen Erfahrungen kommt die Yucca gloriosa über längere Zeit mit Temperaturen bis zu -25ºC klar, zumindest die hier verbreiteten Züchtungen.