Verbänderte Stockrose?

Hier also nochmal ein Bild der so seltsam verwachsenen Stockrose:

Stockrose, verwachsen

Ich glaube, es handelt sich nicht um eine klassische „Verbänderung“, wie sie in Wikipedia beschreiben wird. Denn das eigenartige Wachstum kam dadurch zustande, dass die Pflanze zuerst zu hoch wurde, so dass sie sich vornüber beugte und alsbald den Boden erreichte, von wo aus sie einen Dreh machte, um wieder Richtung Himmel zu wachsen.

Stockrose, gestützt

Wir haben sie zuerst aufgehoben und mit einer Schnur am Baum befestigt, später einfach zwischen die Baumgabel „abgelegt“ – ihr Stamm folgte diesen Veränderungen, wurde breiter und flacher und drehte sich in sich selbst.

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

4 Kommentare

  1. Jetzt wird´s aber kompliziert, so dass ich Dir gar nicht mehr folgen kann.
    Um es vorweg zu schicken, ich finde diese Verbänderung sogar sehr typisch bzw. klassisch. Wahrscheinlich habt ihr das nur nicht bemerkt, dass die Scheitelpunkte der Pflanze von Anfang an verbändert waren. Pflanzen wachsen nur an den Scheitelpunkten, wo die Bildungsgewebe liegen (Meristeme) liegen.
    Wie man bei Wikipedia lesen kann, handelt es sich bei der Fasziation um eine missglückte Verzweigung. Möglich, dass die Pflanze das bei der Suche nach Licht (Stockrosen mögen volle Sonne) sich verzweigen wollte, aber wegen eines genetischen Fehlprogramms nur unvollständig getan hat. In diesem Link habe ich noch ein paar weitere schöne Fotos gefunden, außerdem den Hinweis „conditions favoring rapid growth also favor the development of fasciations“. (Bedingungen, die ein schnelles Wachstum fördern, fördern auch die Entwicklung von Fasziationen)
    Umgekippt sind sie, weil wohl kopflastig…

  2. Jetzt habe ich den wunderbaren Link vergessen, außerdem habe ich in meinem vorangehenden Beitrag ein paar Flüchtigkeitsfehler bemerkt, könnte ich die eigentlich nachträglich noch irgendwie editieren?
    http://www.coopext.colostate.edu/TRA/PLANTS/index.html#http://www.colostate.edu/Depts/CoopExt/TRA/PLANTS/fascia.html

  3. Liebe Sisha,

    ich hab die Tippfehler korrigiert!

    Aus meiner Beobachtung hab ich einfach gefolgert der Stamm WINDE sich dem besseren Licht entgehen. Du siehst ja hier die GROSSEN Knick, im Teil, der nun auf der Baumgabel liegt, war ein zweiter Knick, nämlich der, der sich bildete, als die Pflanze den Boden berührte und nun (dabei einen Knick zur Seite Richtung Sonne vollführend) wieder nach oben wuchs. Wir haben sie aufgehoben und das geknickte Ende (das ja schon da war) dort abgelegt, wo sich nun alles noch weiter veränderte, denn wieder suchte die Pflanze den besten Weg zum Licht.. und der Stamm wurde immer breiter und flacher, eigentlich ähnlich einem leeren Gartenschlauch, den man um sich selber dreht…

    Wenn das Fasziation ist, ok. Aber „spontane Mutation“ ist es nicht, sondern Folge dieser Änderungen der Wuchsrichtung.

  4. Nach Deiner Theorie müsste dann ja jede Pflanze, die unter ungünstigen Lichtbedingungen wächst, verbändern. Außerdem hätten alle Triebe der anderen Stockrosen sich so verhalten müssen, haben sie aber nicht.Also könnte dieser eine Trieb durchaus spontan mutiert sein.
    Andererseits:Die Aussage im Link bestärkt doch eigentlich nur, was Du beschreibst,nämlich dass schnelles Wachstum zu dieser Mutation an dem speziellen Trieb geführt haben könnte: Da die Pflanze auf der Suche nach Licht schnell wachsen musste, aber auch wegen des vermutlich guten Gartenbodens, des reichlichen Angebots an Licht und Wasser, könnte das durchaus der Auslöser für die Mutation=Änderung des genetischen Wachstumsprogramms im Meristem bei diesem Pflanzenexemplar gewesen sein .
    Ich habe gestern übrigens auch eine spontane Mutation in meinem Garten gefunden ;-), ich muss sie allerdings noch ablichten und dann im Blog posten.

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