Wie sich doch meine Wertschätzung gegenüber einer Pflanze ändert, wenn ich ihre Früchte schätzen lerne!
Im wilden Garten gibt es fünf Kirschbäume, allesamt Sauerkirschen. Es hat mich lange richtig geschüttelt, wenn ich sie probierte, so sauer waren sie – und auch jetzt sind sie kein bisschen süß, wenn auch die heftigste Säure weg ist. Mich hat trotzdem entzückt, wie anders die Früchte jedes Baumes schmeckten, Geschmäcker, die ich noch gar nicht kannte: unterschiedlich sauer, auf verschiedene Art bitter. Die Kirschen vom relativ gesehen süßesten Baum haben die Vögel schnell gefressen, bei den anderen halten selbst sie sich zurück!
Optisch sind alle Kirschen eine echte Augenweide! Mit Ausname der „relativ Süßen“ werden sie knallig rot und dann dunkelrot, fast schwarz. (Vielleicht sind es ja „Schattenmorellen“, ich kenn‘ mich da nicht so aus). Riesige Mengen hängen in den Bäumen und fallen nach und nach herunter – wenn wir sie nicht ernten, was wir neulich dann doch angefangen haben.
Matt hat erstmal ein paar Gläser Kirschgelee gemacht, denn der faule Gärtner hatte auf das mühsame Entsteinen keine Lust. Als ich das Gelee probierte, war ich so begeistert, dass ich mich entschloss, weiter zu ernten und zu entsteinen, bis mir die Finger weh tun. Und ja, die Marmelade ist noch weit besser als das Gelee – ich bin begeistert! So gut schmeckt die „Konfitüre“ aus dem Supermarkt nie, nicht mal der Fruchtaufstrich mit 60% Fruchtanteil.
Ich hatte mich schon gefragt, warum man wohl in diesem Garten lauter Sauerkirsch-Bäume gepflanzt hat, wenn man die Kirschen nicht essen kann. Jetzt weiß ich es!
– Die Kirschen, der Liebste, der Mais –
29. Juni 2007 um 18:19
Hallo Claudia, hallo Mathias,
Einen tollen Garten habt ihr! So viel Marmelade, oder Konfitüre – wie das ja jetzt heißen muss – könnt ihr ja gar nicht essen wie ihr Kirschen habt. :-)
Ihr könnt die Sauerkirschen doch auch einkochen (sterilisieren), das macht meine Mutter immer. Die eigenen sich ja dann zu allen möglichen Leckereien – z.B. Kirschkuchen in allen Variationen, als Dreingabe zu Eis, Vanillepudding oder als Kirschquark… nur so zur Anregung.
Liebe Grüße Helga
1. Juli 2007 um 22:18
Danke Helga! Ja, das könnte man machen – aber die Arbeit mir der Kirschmarmelade hat uns schon dicht an unsere Grenzen gebracht. Ist halt so bei faulen Gärtnern.. ;-))
6. Juli 2007 um 17:45
Ach wie traumhaft – Kirschen aus dem eigenen Garten :) Nun weiß ich wieder was mir hier in der Großstadt fehlt. Aber bei Deinen tollen Bildern hier im Blog kann man ein bisschen davon träumen.
Lieben Gruß
9. Februar 2008 um 22:54
Ich finde es gut, dass in letzter Zeit immer mehr Leute die Methoden der Marmeladenzubereitung neu entdecken.
Den Marmelade muss nicht so lagnweilig sein, wie viele immer glauben, man kann eine Menge Variationen machen, die dem eigentlichen Geschmack der Kirsche sehr gut schmeicheln.
Lg