Eine Anfrage nach unseren Kaiserkronen, hat mich noch einmal Nachfragen und Recherchieren lassen. Häufig bin ich da auf das Gleiche gestoßen:
Im 16. Jahrhundert von Konstantinopel (Istanbul) nach Wien gekommen.
Verträgt fast jeden Boden, außer Staunässe. (schwere Böden sollten deshalb vor der Pflanzung durchlässig gemacht und danach die Zwiebel auf ein dickes Sandbett gesetzt werden.)
Ist gut gegen Wühlmause.
Die Zwiebel sollen 20 – 25 cm tief in die Erde, am Besten im August.
Und sie brauchen einen sonnigen, höchsten halbschattigen Platz.
Unsere stehen recht schattig, unter Apfel-, Kirsch- und Birnbaum, die aber zu dieser Jahreszeit noch genug Licht durchlassen.
Einen Hinweis, den ich in keiner Beschreibung gefunden habe, gab mir unser Gartenvorgänger. Die Kaiserkrone braucht sehr lange Zeit nach der Blüte, um die Nährstoffe aus der Pflanze in die Zwiebel zurückzuziehen. Sie soll also auf keinen Fall vor Juni/Juli abgeschnitten werden. Umsetzen nach 4-5 Jahren, wie ebenfalls vielfach empfohlen, hält er nicht für nötig, wäre aber im August möglich. Da unsere Kaiserkronen schon über 10 Jahre am gleichen Platz stehen, scheint er recht zu haben. Das Obstlaub und gelegentlich verstreute Komposterde scheinen die Fritillaria imperialis ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen und der Giersch verdeckt die welkenden Pflanzen. Aber nur wenn Claudia ihn nicht komplett zu Spinatersatz und Limonade verarbeitet hat.
6. April 2007 um 10:43
Toller Beitrag!
„Unsere stehen recht schattig, unter Apfel-, Kirsch- und Birnbaum, die aber zu dieser Jahreszeit noch genug Licht durchlassen.“
Das wird mir als Einsteigerin erst jetzt richtig klar: es reicht ja, wenn es DANN sonnig ist, wenn die jeweiligen Pflanzen wachsen und blühen wollen. Den Rest des Jahres kann es ruhig dunkelschattig sein… aha!
6. April 2007 um 11:37
Das mit dem Schnitt gilt aber für alle Zwiebelgewächse. Auch z.B. für Krokusse. Die Fläche nicht mähen bevor sie die Blätter quasi selber eingezogen haben, besser noch 14 Tage warten, danach. Da gilt: je später desto besser für die nächste Blüte. Gleiches mit Lilien, bloss nicht direkt nach der Blüte die Stiele abschneiden …
6. April 2007 um 12:55
Natürlich habe ich auch zum Thema noch einmal herumgegoogelt, vieles ist mir schon bekannt, dennoch bin ich immer offen für neue Erkenntnisse. Dass mit dem schattigen Standort wollte mir nämlich nicht so ganz in den Kopf… der Naturstandort der Pflanze ist das Hochland des mittleren Ostens ..östliche Türkei, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan etc., wo sie in Höhen zwischen 1000 m und 3000m auf felsigen Berghängen wachsen soll. In der Höhe ist nichts mehr mit sommerlicher Laubbeschattung.Also waran liegt´s, dass sie bei mir nichts wird, sollte es veilleicht doch an meiner nicht ausreichenden Düngung mit Kompost liegen ???
Gelesen habe ich ebenfalls, dass 1769 Gleditsch (damals Direktor des BoGas Berlin) 10 Varietäten dieser Pflanze kannte (gelbe Blüten, gefüllte gelbe Blüten, panaschierte Blätter etc.), gelbe habe ich auch schon gesehen, aber gefüllte??
6. April 2007 um 13:42
http://sgp.undp.org/web/projects/6224/cultivation_of_fritillaria_imperialis_threatened_in_the_nature.html
Das ist der irre lange Link zu einer interessanten Seite mit Fotos vom Originalstandort und einem Bericht über die Schwierigkeiten die Pflanze dort nicht aussterben zu lassen.
Da ich PC-Dilettantin bin, könnte mir vielleicht jemand mal erklären, wie man solchen langen Adressen „überschreibt“???
7. April 2007 um 11:05
Ich benutze da
http://tinyurl.com/
9. April 2007 um 14:02
Vielen Dank für den Link, Matthias! Mal sehen, ob ich damit klar komme.Frohe Ostern!
LG
Sisah