Die Opfer der Eisheiligen

Zwar liegen die sogenannten „Eisheiligen“ kalendarisch betrachtet erst noch vor uns (11. bis 15.5.), doch schwör‘ ich dieses Jahr Stein und Bein, dass sie witterungsmäßig bereits in den letzten Tagen statt gefunden haben – zumindest hier in Berlin.

Wir hatten ein regelrechtes Postkartenwetter, was die Sonne angeht. Hochdruck, wolkenlos, mäßig warm am Tag, erschreckend kalt in der Nacht. Es muss sogar Fröste gegeben haben, denn in unserem Garten gibt es etliche Opfer. So hat es zum Beispiel unseren gesamten Wein erwischt:

erfrorener Wein

Da gerade der Flieder in voller Blüte steht, wurde auch er in Mitleidenschaft gezogen – allerdings nur der weiße:

Flieder mit Erfrierflecken

Weitere Opfer sind das Aprikosenbäumchen, von dem das obere Drittel abgefroren ist, sowie der Schmuckahorn (alle Blätter kaputt), die Magnolie (dito), eine früh erschienene Kartoffel und sämtliche Farne:

erfrorene Farne

Um die tut es uns besonders leid, denn die hatten durch ihre schönen Wedel und mittels ihrer schon sehr fortgeschrittenen Entwicklung dem Garten hier und da eine schöne Struktur verliehen – zu einer Zeit, in der sich ansonsten noch nicht so viel tut. Mit Glück werden sie wohl noch einmal austreiben – wie hoffentlich auch die Mehrheit der anderen „Versehrten“. Es ist schon erstaunlich, wie krass so ein Frosteinbruch das gesamte Frühlingserblühen, Austreiben und beginnende Fruchten unterbrechen oder auch einfach beenden kann.

Die Kirschen am neuen Kirschbaum sind auch erfroren. Da wird sich also mit Früchten erst wieder nächstes Jahr was tun (im dann dritten Jahr des neuen Baums).

Wir können froh sein, dass wir uns nicht mehr selbst versorgen müssen!

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

11 Kommentare

  1. Oh, das sieht ja schlimm aus. Aber das meiste wird wohl wieder austreiben, es sind ja keine ausgesprochenen „Exoten“ dabei.

  2. Wahrscheinlich haben sich die Eisheiligen in diesem Jahr nach vorne verirrt. Schade ist es um die Opfer.

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  4. Ochneeeeein das ist ja schade, wirklich! Naja zum Glück ist nicht noch mehr kaputt gegangen. Mich fasziniert, dass nur der weiße Flieder kaputt gegangen ist und der andere nicht? Vielleicht sieht mans beim bunten nur nicht so… oder steht er geschützter?
    In Dresden war auch Postkartenwetter, aber nachts isses immer n bisschen zugezogen, so dass es nicht wieder so sehr auskühlen konnte. Hier ist alles verschont geblieben. Auf jeden Fall mein Beileid.

  5. Hallo Claudia,

    Deine Einschätzung, die Eisheiligen seien diesmal (wieder?)früher und jetzt wohl vorbei . will sagen, kommt kein mehr Kälte nach, trifft zu. (siehe Textauszug im Folgenden aus Spiegel online) Ansonsten denke ich wie Biggi. Das meiste wird wohl wieder austreiben.

    Nächste Woche kommen die Eisheiligen – wird es wieder kalt?
    Die Wetterlage kam immer wieder zur gleichen Zeit, so dass die Vorfahren eigens einen Namen für sie fanden: Eisheilige nannten sie die Tage vom 11. bis 14. Mai, weil dann gewöhnlich kalter Nordwind die Frühjahrswärme unterbrach. Ursache ist hoher Luftdruck im Nordwesten Europas, der arktische Winterluft in Richtung Tiefdruck nach Südosten treibt.

    An der Konstellation hat sich nichts geändert, sie stellt sich Mitte des Frühlings immer noch ein, allerdings in den letzten Jahren meist etwas früher. Der kühle Nordwind kommt inzwischen oft schon Anfang Mai, wie Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen. So war es auch in diesem Jahr: Die erste Maiwoche war kühl; örtlich herrschte Bodenfrost – die Eisheiligen haben ihren Namen bestätigt.

    Mit einem neuerlichen Kälteeinbruch sei aber nicht zu rechnen, teilt das Institut für Wetter- und Klimakommunikation mit. Einstweilen bestimme milde Luft das Wetter in Deutschland. Die Eisheiligen sind vorüber.

  6. Oh da hatten wir ja richtig Glück, bei uns waren die Nächte zwar auch sehr kalt und es gab leichten Frost, doch Gott sei Dank ist nichts kaputt gegangen.

    lg kathrin

  7. Ohje, besonders um den Wein ist es schade! Ob der nochmal so richtig durchtreibt? Bin ich neugierig.
    Bei uns waren sie ebenfalls etwas früher dran, die Eisheiligen. Frost gab es glücklicherweise hier keinen, aber sehr tiefe Temperaturen. Nun geht es aufwärts und ich bin beim Auspflanzen der Sensibelchen wie Tomaten, Paprikas, Gurken etc.
    Liebe Grüße, Margit

  8. Hallo,
    ich habe lange nicht auf meine Mutter gehört. Die ist sicher, dass man immer auf den 15. Mai warten soll, bevor man etwas in den Garten pflanzt.
    Also, ich warte mit meinen Tomaten, Kürbissen und Zucchini noch ein paar Tage. Bei mir war es auch immer so, dass die Pflänzchen durch eine kalte Nacht so geschwächt wurden, dass das frühere Raussetzen kein Vorteil mehr war. Aber ganz gestorben sind sie eigentlich nie. Deine Pflanzen wachsen bestimmt auch wieder schön nach.
    Liebe Grüße
    Astrid

  9. Jupp, sieht wirkich schlimm aus. Ich habe dieses Jahr bisher noch kein Opfer gehabt. Die Hortensie sieht nur wenig angegriffen aus. Im letzten Jahr fand ich es viel heftiger, da haben bei mir sämtliche Pflanzen gelitten.

  10. Ich habe von einem befreundeten Weinbauern gehört, dass in manchen Regionen so viele Weinreben erfroren sind, dass mit 80% weniger Weiswein zu rechnen ist! Das wird die Preise für Wein im kommenden Jahr wahrscheinlich erheblich anheben. Vielleicht sollte man sich jetzt noch mal eindecken – es wäre zumindest ein gute Investition ;)

  11. Pingback: Raupen mit Netzgespinst › Das wilde Gartenblog

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